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Bienvenue á Wissembourg

Wochenende, Sonne, Lust auf Frankreich

(Werbung Ortserwähnung)

🇫🇷 Mit diesem Gefühl sind meine Kinder und ich an diesem wunderbaren Tag aufgewacht und da das schöne Frankreich von unserer Garage bis zur Grenze nur gute 50 Minuten entfernt ist, stiegen wir ins Auto und fuhren los.

Schon der Weg durch die "Deutsche Toskana", wie die Pfalz gerne genannt wird, ließ die Herzen meiner Kinder und das meine einen ruhigeren und doch begeisterten Takt schlagen. Wunderschöne Herbstfarben zierten die Bäume und Weinberge und auf der ersten Anhöhe konnten wir einen traumhaften Blick bis in die französischen Vogesen genießen. Das schöne Wörtchen „Vogesen“ auf einem Straßenschild an der Grenze hat dann sein übriges getan. Wir passierten am deutschen Weintor, welches ich in einem anderen Bericht genauer vorstellen möchte, die Grenze und schon waren wir da, im schönen Wissembourg zu deutsch Weißenburg.

 

Wissembourg

 

 

Wissembourg ist ein romantisches Städtchen im Norden Frankreichs dem Elsass. Sie ist eine trotz vieler Kriege gut erhaltene Stadt mit mittelalterlichem Stadtkern. Dieser traumhafte Ort mit seinen verwunschenen Gassen, wunderschönen alten Fachwerkhäusern, der Abteikirche St.Peter und Paul, dem 1450 erbauten Salzhaus, einem ehemaligen Hospital, und dem schönen Rathaus, lädt geradezu dazu ein, sich in andere Zeiten zu träumen. Perfekt, um mit kleinen Kindern die Vergangenheit und Ihre Geschichte zu erkunden.

 

 

 

Das Salzhaus - Maison du Sel
Das Salzhaus - Maison du Sel




🇫🇷

Die Benediktinerabtei

 

Alles begann im 7.Jahrhundert mit der Gründung einer Benediktinerabtei, welche zuvor ein Kloster war. Weißenburg war von 1306 bis 1697

eine freie Reichsstadt welche zu dem im Jahre 1354 gegründeten Zehnstädtebund elsässischer Reichsstädte gehörte.

 

Dieser Dekapolis (franz. Décapole) unterlag dem Bündnis, sich gegenseitig bei der Verteidigung ihrer Rechte und Freiheiten zu unterstützen.

Ein kluger Plan, nicht wahr?! So waren die Städte augenscheinlich den Angriffen von Außen gewappnet. Und doch konnte dieses Bündnis trotz aller Vorkehrungen die Stadt nicht in dem Maß wie gedacht schützen.

Im Jahr 1440, begann der Bürger Eikhart Artzt die Geschichte seiner Heimat Wissembourg in einer Chronik festzuhalten. Wenn dieser damals gewusst nur schon hätte, welchen Dienst er der Stadt über Jahrhunderte leistet.

 

Die Geschichte um Wissenbourg – Spannung pur

 

In den folgenden Jahrhunderten spielten sich aufregende Geschichten rund um Wissembourg ab.

Eine tragische Geschichte zwischen 1480 und 1503 beschäftigte ganz Wissembourg, den Kurfürsten von der Pfalz, Philip den Aufrichtigen, den römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I und sogar die damaligen Päpste Innozenz VIII und Alexander VI. Denn diese endete mit der Überflutung von Wissembourg und verursachte katastrophale wirtschaftliche Schäden.

Auslöser war ein Streit zwischen Hans von Throta, dem Burgherren des nahen Bergwartstein, und dem Kloster von Wissembourg. Dieser Burgherr staute in Folge der Auseinandersetzung das ganze Wasser der Lauder an, um daraufhin den entstandenen Stausee ohne Vorwarnung über die Stadt zu ergießen. Kaum vorstellbar, was damals in den armen Bürgern vorgegangen sein musste.

Von einem Feind, der sich in diesem Maße rächt, ließ sich die Stadt jedoch nicht in die Knie zwingen und so erholte sich Wissembourg in den nächsten Jahrzehnten. Zumal es sich dieser Burgherr mit dem Borgia Papst in Italien verscherzte und somit andere Sorgen hatte.

 

Dunkle Zeiten bringen düstere Kriege

 

Doch dies blieb nicht lange so. Die folgenden Jahrhunderte waren immer wieder aufs Neue von dunklen Zeiten geprägt.

Ein Bauernaufstand, der dreißigjährige Krieg und der Durchmarsch verschiedener Armeen prägen die Stadt bis ins Jahr 1945.

Nach den Bauernkriegen (1525) bekennt sich Wissembourg zur Reformation (1534), welche durch Heinrich Motherer und Martin Brucer eingeführt wurde, und erlebt im 16. Jahrhundert bis zum dreißigjährigen Krieg einen gewissen Wohlstand, welcher sich vor allem auf dem Handel mit Weingütern, Kastanien und Leinen aufbaute.

Aber dies sollte nicht lange so bleiben, denn die im Jahre 1525 von der Kurpfalz und Kurtrier unterworfene Reichsstadt wurde im Zuge des westfälischen Friedens 1648 von Frankreich gewaltsam in seinen Besitz eingenommen und gehörte damit ab 1680 gemeinsam mit dem gesamten Elsass zu Frankreich.

Die Strategie der verbrannten Erde

 

Doch der tiefste Schlag sollte noch folgen. Im Jahr 1677 wurde dreiviertel der Stadt auf Befehl von Ludwig des XIV. , bekannt als der Sonnenkönig, zerstört. Das Rathaus, die Mühlen und 70 Wohnhäuser fielen den Flammen zum Opfer. Ein herber Schlag für die freie Reichsstadt. Ein herber Schlag für Jahrzente und darüber hinaus.

Erst im Jahr 1741 hat der damalige Bürgermeister J.P.H. Mulberger nach Plänen von Joseph Massol ein neues Rathaus in Auftrag gegeben, das bis heute steht.

In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Stadt regelmäßig in der Folge von Kriegen die Zugehörigkeit der Länder Deutschland und Frankreich.

Mit einem Sieg der preußischen Truppen im Jahr 1870 gehörte die schöne mittelalterliche Stadt zu Deutschland. Seit 1945 gehört sie nun endgültig zum Elsass und somit zu Frankreich.

 

Wissembourg in der Gegenwart

 

Noch heute hat man beim Durchschreiten der Altstadt das Gefühl, ein Teil der Vergangenheit zu sein und dies war gewiss nicht unser letzter Besuch dieser wunderschönen Stadt.

 

 

Au revoir Wissembourg ♥♥♥ Wir kommen bald wieder

 

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Kommentare: 2
  • #2

    Pfalz Perle (Freitag, 08 Oktober 2021 11:54)

    Liebe Daniela,
    wie wunderschön dein Blog jetzt in neuem Design erstrahlt! Ich freue mich, dass du so umfangreich und auch mit so tollen, liebevoll ausgewählten Bildern über den Grandmillennial Stil schreibst. Ich lasse dir die besten Wünsche hier und eine herzliche Umärmelung. S.

  • #1

    Damaris (Montag, 21 Dezember 2020 22:09)

    Liebe Daniela,

    vor kurzem bin ich auf deinen Blog gestoßen. Einmal, weil auch ich diesen Lebensstil ganz irdisch pflege und Frankreich sehr liebe, aber vor allem hat es mich zutiefst gefreut, in dir eine Schwester im Glauben an unseren Herrn und Heiland Jesus Christus gefunden zu haben. Seitdem schaue ich noch lieber vorbei.
    Ich möchte dich hiermit ermutigen, weiter so zu schreiben wie du es tust! Es war vielleicht nie nötiger als aktuell! Möge ER dich und vor allem das Geschriebene segnen!
    ER kommt bald!!
    Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet