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Mütter, Frauen, Kinder und Waisenkinder im Krieg - Bitte vergesst uns nicht

Wie ein Jahr nach Kriegsbeginn wertvolle Freundschaften entstanden sind und warum es wichtig ist, der Ukraine weiter zu helfen - Zur Zeit benötigen unter anderem 23 Waisenkinder unsere Hilfe

Gewiss erinnert ihr euch noch an diese warmen, sonnigen Tage in den Sommern unserer Kindheit. Am Anfang war das Kennenlernen dieser kostbaren Freundschaft.

Unbedarft und voller Freude und wir teilten jeden Moment miteinander, waren füreinander da. Spielten auf den Wiesen, pflückten Blumen um diese unseren Müttern zu bringen , eroberten die Spielplätze und Sandkasten samt der Vorstellung Kuchen zu backen,  während die Buben mit Rollschuhen oder dem Fahrrad durch die Gegend düsten und das ein oder andere aufgeschlagene Knie hatten. Als Mädchen versorgten wir diese mit einer großen Hingabe und machten uns einander Mut beim Trösten.

Gemeinsam picknickten wir, strahlten uns mit unseren Wackelzähnen und eisverschmierten Mündern an und eine der wenigen Sorgen war, dass die Ferien bald vorbei sind, und die Schule wieder die Aufmerksamkeit forderte.

Am Ende des Sommers, mit Beginn des neuen Schuljahres, kamen die ersten Aufregungen. Jede hatte ihre Kämpfe, wie Klassenarbeiten, Vorträge vor der ganzen Klasse. Voller Aufregung teilten wir dies mit unseren Freundinnen. 

"Vergiss mich bitte nicht, denke an mich"  und wir antworteten

"Ich denke an Dich, versprochen"

 

Wie wichtig dieses Versprechen ist, habe ich aber richtig erst Jahre später verstehen gelernt.

 

 

Circa dreißig Jahre später, die Zeiten haben sich geändert, doch der Wert des Zusammenhaltes nicht

Circa dreißig Jahre später, die Zeiten haben sich geändert, doch der Wert  des Zusammenhaltes nicht.

Nur mit dem Unterschied, uns führte nicht die Sorglosigkeit zusammen, denn wir lernten uns durch den Krieg kennen. Oder eigentlich im Krieg, denn die Front hat sich bei vielen im Gegensatz zu den Männern für die Frauen und Mütter verlagert. Sie mussten fliehen, alles hinter sich lassen, um ihr Leben und das ihrer Kinder in Sicherheit zu bringen.

Dennoch kämpfen sie für ihr Land und das Leben ihrer Lieben zu Hause. Ob als Geflüchtete hier in Deutschland angekommen, oder aber auch diejenigen der Ukrainerinnen und Ukrainer, welche hier schon vor dem Krieg lebten.

All dies beschäftigt uns kurz vor dem ersten Jahrestag des Angriffskriegs, dem 24.02.2023,  auf die Ukraine besonders.

 

Eine meiner Freundinnen, Yaroslava, war mit ihren Töchtern geflüchtet und so zu uns nach Mannheim gekommen, wie so viele Frauen mit ihren Kindern. In diesem Jahr spielten keine ihrer Kinder weiter auf den Wiesen und in den Sandkästen, die uns, jede im ihrem Land, damals noch so viel Freude schenkten.

Stattdessen waren sie in den Straßen Mannheims und Umgebung unterwegs, um mit Gesang und Tanz uns vor Ort von ihrem Land zu erzählen und ihren Dank für die Hilfe auszudrücken. Sie stehen gemeinsam in Küchen, um Mahlzeiten zu organisieren, wie in der Matthäusgemeine in Mannheim- Neckarau, während ihre Partner, Ehemänner, Väter, Söhne und Brüder auf den Wiesen und in den Straßen ihr Land verteidigen, um ihr Leben kämpfen  und dies bis heute tun. Ja, zum großen Teil ihr Leben verlieren. 

Wochen zuvor war ich auf eine Kundgebung gestoßen und hatte am Tag darauf den Bericht in der Zeitung vermisst. Dieses Mal brachte ich die Zeitung mit, wir kamen in Kontakt und es entstand eine wertvolle Freundschaft.

Miteinander lachen und weinen, das Leben teilen

Seit jenem Tag ist viel passiert und es folgten nach und nach weitere kostbare Freundschaften. Sie sind einerseits anders und doch im Kern gleich, wie jede  Freundschaft, die wir hier sonst vor Ort schließen.

Wir teilen unsere Leben und unsere Gedanken, lachen und weinen miteinander, während unsere Kinder miteinander spielen.

Warum ich Euch das erzähle?

Ganz einfach, um zu zeigen, wie kostbar es ist, mit den Menschen aus der Ukraine unser Leben zu verbringen und ihnen zu helfen. Nicht nur für sie, nein, auch für uns.

 

Da ist J. mit ihren vier Kindern, die ihr Baby in Deutschland zur Welt brachte  und in unsere Kirche kam. Das Lachen ihrer Kinder klingt mir, genau wie ihre Erzählungen der Flucht, aber auch den Erzählungen von ihrem Land vor dem Krieg immer noch nach. Das Gefühl der freudigen Umarmung, wenn wir uns gesehen haben und ihre Nachricht dann im November.

"Wir sind wieder Zuhause, in der Ukraine."

Das kam so plötzlich, kurz vor Weihnachten.

Seitdem verbindet uns der WhatsApp Messenger, wir senden uns Videos und freuen uns weiter an den Kindern. Nur mit dem einen Unterschied, dass wir nicht wissen, wann und ob wir uns wiedersehen.

Umso wichtiger ist das

" Denkt bitte weiter an uns und bitte betet für uns."

Denkt an uns, betet für uns und wo möglich, bitte helft uns

Bildrechte Snovaphoto
Bildrechte Snovaphoto

Da sind drei liebe Freundinnen aus Dnibro, deren Namen ich öffentlich nicht nenne. Sie waren mit die ersten Ukrainerinnen, die ich kennengelernt und ins Herz geschlossen habe. Ihre Familie, Ehemänner und Väter, aber auch Brüder sind noch in der Ukraine. Das sind Sorgen, die wir uns hier nicht vorstellen können und die von einer Tragweite sind, dass auch ich es kaum in Worte fassen kann.

Es ist mit das Schlimmste was passieren kann und menschlich eigentlich nicht ertragbar. In Sicherheit zu sein und Tag für Tag mit der Angst zu leben, seine Liebsten nie wiederzusehen.

Wie klein sind dagegen meine Belange.

Aber trotz all ihrer Sorgen bleiben sie stark und interessiert am Miteinander, ja an der Freundschaft. Sie die alles verloren haben, freuen sich mit uns und an unserem Leben. So eine Stärke!

Sie erzählten mir voller Liebe von der Schönheit ihrer Stadt, der längsten  Flaniermeile Europas am Fluss, den wunderschönen Kirchen und der größten Synagoge der Ukraine, samt dem jährlichen Treffen der Juden in ihrer Heimat. Einfach so von sich aus, da sie gesehen haben, was auch mir gerade wichtig ist. Wir teilten also nicht nur ihre Sorgen, sondern sie fragten auch nach unserem Leben. Sie zeigten mir Bilder und machten ihre Heimat so für mich  lebendig. Dabei alberten wir gemeinsam mit meiner Tochter herum, machten Fotos mit ukrainischen Haargestecken und vergaßen für einen Moment die Welt da draußen.

Wenige Zeit später bekam ich die Nachricht, dass sie umziehen mussten.

Von der Wohnung in einem Stadtteil von Mannheim in eine Kaserne mit vielen Menschen. In dieser Zeit fielen Bomben auf Dnibro, jene Stadt, deren bildliche Schönheit ich noch vor Augen hatte.

"Bitte denk an uns und betet für uns, da war es wieder mitten im Alltag, und es ist für sie so wichtig."

Es sind noch so viel mehr Kontakte, die mich geprägt haben und alle mit einem "Denkt an uns und betet für uns und wo möglich, bitte helft uns"  verbunden sind.

Zurück zu Yaroslava.

 

 

UKRAINE24HELP

Bildrecht Yaroslava Yurchenko
Bildrecht Yaroslava Yurchenko

 

Meine Freundin Yaroslava hilft gemeinsam  mit einer Gruppe aus zehn freiwilligen Volontären und der Matthäus - Kirchengemeinde in Mannheim- Neckarau der Ukraine hier vor Ort und in Form von Hilfstransporten in das Kriegsgebiet. Sie nennen sich  UKRAINE24HELP (Website im Aufbau) und werden von einem Fond in Kiew unterstützt, welcher im Juni 2022 gegründet wurde. Zum Gedenken an die verstorbene Natalya Sokolovska aus Butcha. 

Pfarrerin Regina Bauer begleitet diese Arbeit, die Sammlung für die Hilfstransporte findet  in den Räumen der Kirche statt. Hier im Link ein Video der letzten Fahrt und Einblick in ihre Arbeit.

In Bezug auf humanitäre Hilfe lege ich sehr viel Wert auf  Authentizität, Ehrlichkeit und Transparenz. Einiges im Bezug auf die Ukraine hatte ich mir in den letzten Monaten betrachtet und hier bin ich zusätzlich mit dem Herz hängen geblieben.

Vergangenen Sonntag habe ich daher mit Yaroslava Yurchenko und Alex Zharkov bei einer Tasse Tee, zu einem persönlichen Gespräch in der Matthäuskirche getroffen.

Sie erzählten mir von ihrer Arbeit, ihrer Fahrt mit den ersten Hilfsgütern in die Ukraine (Video im Link oben), ihren Beweggründen und ich muss klar sagen, dass ich vollkommen hinter ihrer Arbeit stehe.

Nicht nur aus Freundschaft Yaroslava gegenüber, sondern weil mich die Erzählung über die Tätigkeit, aber auch die Art im Umgang mit anderen, sowohl bei Alex Zharkov, als auch bei ihr, überzeugen. Nicht nur am Sonntag, sondern auch in der Zeit unseres Kennenlernens, die Monate zuvor. Bei jener ersten Kundgebung kam beispielsweise ein Mann, der diese sehr stark gestört hat und voller Wärme zur Vernunft gebracht wurde.

Hier steht das Wohl des Nächsten an erster Stelle und sie legen immer sehr viel Wert darauf, dass nicht der Einzelne im Mittelpunkt steht, sondern dass alle Mitarbeiter gesehen werden. Ja, eigentlich werden sie sogar ganz verlegen bei Lob und Anerkennung, das ist selten und umso erwähnenswerter.

 

Aber nun zum Hauptgrund des Artikels, denn zurzeit werden unter Anderem Hilfsgüter für 23 Waisenkinder gesammelt.

23 Waisenkinder in Iwano-Frankiwsk benötigen unsere humanitäre Hilfe

In der Region Iwano - Frankiwsk befindet sich ein ZOSH - Internat. "Mykulychynsk special. Dort  werden zur Zeit 23 Waisenkinder im Alter von fünf bis achtzehn Jahre untergebracht und versorgt.

Die Kinder wurden aus dem Osten und Süden der Ukraine evakuiert und  brauchen ständig neue Kleidung, da sie wie alle Kinder schnell wachsen. Die Möglichkeit zur Beschaffung ist aber mehr als eingeschränkt, wenn gar unmöglich  und daher sind wir auf Spenden angewiesen.

Neben der Kleidung  werden zudem noch Lebensmittel, Hygieneartikel, Putzmittel, Medikamente, Schreibwaren, Benzingeneratoren und Brennholz benötigt.

Im Anschluss des Artikels ist eine genaue Liste, welche der Direktor des Heimes zusammengestellt hat.

Zudem betreuen sie zwei Pflegeheime und Palliativabteilungen in Krankenhäusern, in denen sich ständig ältere  und vertriebene Menschen, die externe Hilfe benötigen, aufhalten. Diese werden noch am Ende der Liste genauer erläutert.

 

Denn er wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.

Psalm 9,19

 

 

Wir sind dankbar für jede noch so kleine Unterstützung, sei es in Form von Sachspenden oder Geldspenden. (Kontodaten am Ende des Artikels)

Ansprechperson in Deutschland ist 

 Yurchenko Yaroslava (Englisch)
+491751644099, Yaroslava1801@gmail.com

Liste mit dem Benötigten von Ukraine24Help

1. Herbion (Sirup) (Cetraria islandica (L.) Acharius s.l., Thallus Hedera helix L., Folium Extractum Siccum) 2. Lazolvan (Sirup) (Ambroxolhydrochlorid) 3. Bronchostop (Thymi herba extractum siccum, Althaea radicis extractum fluidum) 4. Ambroxol (Pillen) (Ambroxol) Von der Temperatur: 1. Paracetamol (Pillen) (Paracetamol) 2. Nurofen Ibuprofen 1. Ingalipt (Spray) (Streptozid löslich, Sulfathiazol-Natriumhexahydrat) 2. Hexaspray (Aerosol) (Biclotymol) 3. Dequadol (Pillen) (Dequaliniumchlorid, Cinchocainhydrochlorid ≡ Dibucainhydrochlorid) 4. Tantumverde (Aerosol) (Benzydaminhydrochlorid) 5. Chlorophyllipt (Pillen) (Chlorophyllipt-Dickextrakt) Nasentropfen 1. Otrivin (Spray) (Xylometazolinhydrochlorid) 2. Eukazolin (Spray) (Xulometazolin) 3. Rinozolin (Spray) (Oxymetazolin) 1. Analgin (Metamizol-Natrium) 2. Nosh-pa (Drotaverine) Haushaltschemikalien 1. Domestos 2. Bettwäsche 3. Seife 4. Kernseife 5. Anti-Transpiranten für Mädchen und Jungen. 6. Toilettenpapier und Trockentücher Außerdem betreuen wir zwei Pflegeheime und vier Palliativabteilungen von Krankenhäusern, in denen sich ständig ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität und die Vertriebene, die externer Pflege bedürfen, aufhalten. Dies sind die folgenden Institutionen:

1. Halytskyi Gebietszentrum für die Erbringung sozialer Dienste (Altersheim) - mit 32 Person, 2. Kommunale Einrichtung "Zentrum für Erbringung sozialer Dienste Oleshanska des Dorfrats" des Bezirks Iwano-Frankiwsk des Gebiets Iwano-Frankiwsk (Altersheim) – mit 36 Personen 3. CNP „Primary Care Center“ Bolshivtsivska Dorfrat (Krankenhaus) – mit 20 Personen

4. Lysetska-Krankenhaus (Krankenhaus) – mit 30 Personen, 5. KNP "Krankenhaus Solotwinsk" (Krankenhaus) – mit 14 Personen, 6. Das KNP "Tysmenytska ML" (Krankenhaus) - mit 21 Personen. Die Patienten dieser medizinischen/ Pflegeeinrichtungen erfordern einen lebenslangen Bedarf von absorbierenden Windeln für Erwachsene, sowie Feuchttücher für die persönliche Hygiene. Zudem besteht ein regelmässiger Bedarf an Hygieneprodukten, Haushaltschemikalien zur Reinigung und Nahrungsmittel. Da sie mit elektrischen Geräten ausgestattet sind, haben diese Institutionen aufgrund der ständigen Stromausfällen auf dem Territorium der Ukraine im Winter ein Problem mit dem Kochen und Heizen der Räumlichkeiten.

Daraus resultiert ein Bedarf an - Benzingeneratoren und Brennholz.

 

 

Vielen Dank für die Unterstützung und dass die Ukraine nicht vergessen wird, denn die Ukraine gehört zu Europa und ist somit ein Teil von uns.


Für Geldspenden

Sparkasse Rhein-Neckar-Nord IBAD DE22 6705 0505 0030 1586 52


Bitte schreiben Sie als Verwendungszweck:

Flüchtlingsfond Ukraine


Sie können auch direkt in der Kirche helfen Matthäusgemeinde Mannheim - Neckarau

Tel.: 0621 8413914

https://maps.app.goo.gl/GAA1PRjctuqLQHFHA





 

Am 24.02.2023, dem ersten Jahrestag des Überfalls Putins gegen die Ukraine fand eine Kundgebung in Mannheim statt, mit dem Ziel auf den ungerechtfertigten Angriffskrieg aufmerksam zu machen und ein Zeichen zu setzen, dass wir die Ukraine nicht vergessen dürfen.


Berichte darüber in folgenden Links


Wochenblatt Mannheim


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Bildrechte von Snovaphoto., Yaroslava Yurchenko und Daniela Dorrhauer

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Kommentare: 2
  • #2

    Pfalz Perle (Freitag, 08 Oktober 2021 11:54)

    Liebe Daniela,
    wie wunderschön dein Blog jetzt in neuem Design erstrahlt! Ich freue mich, dass du so umfangreich und auch mit so tollen, liebevoll ausgewählten Bildern über den Grandmillennial Stil schreibst. Ich lasse dir die besten Wünsche hier und eine herzliche Umärmelung. S.

  • #1

    Damaris (Montag, 21 Dezember 2020 22:09)

    Liebe Daniela,

    vor kurzem bin ich auf deinen Blog gestoßen. Einmal, weil auch ich diesen Lebensstil ganz irdisch pflege und Frankreich sehr liebe, aber vor allem hat es mich zutiefst gefreut, in dir eine Schwester im Glauben an unseren Herrn und Heiland Jesus Christus gefunden zu haben. Seitdem schaue ich noch lieber vorbei.
    Ich möchte dich hiermit ermutigen, weiter so zu schreiben wie du es tust! Es war vielleicht nie nötiger als aktuell! Möge ER dich und vor allem das Geschriebene segnen!
    ER kommt bald!!
    Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet